Publikationen
von Sandra Angela Erb
Heute möchte ich Ihnen mein neues Buch vorstellen mit Titel
“Hier ist Welpe Zissy” Erhältlich bei amazon oder jede andere Buchhandlung.
Mit jedem verkauften Exemplar kommen 50 Prozent des Erlöses der Tierhilfe Korfu e.V. zugute. Es handelt sich um eine temporeiche, emotional packende Abenteuer-Geschichte mit Tusche-Illustrationen (Zum Ausmalen). Geeignet für erwachsene Tierfreunde und Kinder ab 10 Jahren.
Hier eine kleine Leseprobe ab Seite 62:
“Eine zusätzliche Nahrungsquelle für das Rudel war die Küste. Dort hielten sich die Touristen auf. „Kommt, heute Nachmittag gehen wir auf Raubzug an den Strand“, forderte Pong auf. „Ja, wir sind dabei“, waren sich alle einig. Leichten Schrittes machten sie sich auf den Weg. Leider war die Saison schon fast zu Ende. Nun war kaum noch ein Tourist zu finden, der seine Provianttasche im Sand ließ, um im Meer zu baden. Aber bald entdeckten sie einen Mann, der aufstand, seine Sachen zurückließ und gemütlich zum Wasser schlenderte. „Den nehmen wir“, waren sich die drei Hunde einig.
Wie schon so oft, übernahm Zissy das Ablenken, indem sie übertrieben humpelnd die Blicke der Touristen auf sich zog. Währenddessen warteten ihre Hundekumpels den perfekten Augenblick ab, für das blitzschnelle Auftauchen aus dem Nichts. Sie steckten dann ihre Nasen in die Strandkörbe und Hosentaschen etc., um mit irgendetwas Fressbarem schnell davonzuflitzen.
Normalerweise rannte Zissy sofort los, um sich oben wieder mit ihren Freunden zu treffen. Aber diesmal blieb die Kleine stehen.Sie beobachtete ein Hündchen mit beigefarbenem, wolligem Fell, das sehr erfolgreich die Menschen um Futter bat. Es hatte vorzügliche Manieren. Zissy fiel auf, dass dies ein außergewöhnlich schöner kleiner Hund war; sehr sauber und mit großen dunklen, ausdrucksstarken Augen. Die meisten Urlauber lobten ihn, machten ihm Komplimente. Sie hatten Vergnügen daran, das hübsche Tier zu streicheln. Zissy beobachtete noch lange diese Szene vor dem Hintergrund eines orange-farbenen Sonnenunterganges. Doch heute machte sie sich nichts aus diesem Licht. Sie war traurig geworden und ging heim zu ihren Freunden.
Ping und Pong bemerkten sofort, dass die Kleine bekümmert wirkte. „Was ist mit dir?“, wollten ihre Freunde besorgt wissen. „Nichts“, murmelte Zissy.„Komm, leg dich zu uns und nimm ein Stück von diesem Gebäck. Das schmeckt ausgezeichnet“, bot Pong an.Zissy schluchzte: „Ich bin nicht schön! Bin schmutzig und häßlich. Ich werde von den Menschen niemals Komplimente kriegen, keine Bewunderung – nur mitleidiges Glotzen.“ Betroffene Stille herrschte im Versteck unter der alten Treppe. Ping lächelte warmherzig, schleckte zärtlich der Kleinen über die Nase und meinte laut zu seinem Bruder: „Ach, typisch Mädchen!“
Dieser erwiderte: „Mädchen denken immer nur an das Eine – sie müssen schön sein. Pah… wie hohl das doch ist. Da, schau her!“ Er verwies auf sein zerfetztes Ohr und verkündete: „Die Spuren an unseren Körpern sind die Auszeichnungen für unser mutig gelebtes Leben. Jeder, der etwas auf sich hält, weiß: Sie sind wie Ehrenmedaillen. Deshalb präsentieren wir sie mit hoch erhobenem Haupt.“
Zissy versuchte zu verstehen. War das wirklich so? Schon machte sich eine allgemeine Erleichterung breit. Nun war alles wieder gut und die kleine Hündin schmiegte sich sanft an ihre Freunde, wobei sie ihre Vorderläufe schützend um das Stoffbärchen legte. Zissy genoss das Verständnis von Ping und Pong und die Sicherheit, die sie endlich erfahren durfte. „Erzähl, wie ging dein Ohr kaputt?“, wollte das Hundemädchen wissen.
„Das ist eine lange Geschichte, aber soviel kann ich dir verraten: Es ging um meine erste Liebe. Sie hatte noch einen anderen Verehrer und gegen diesen musste ich mich durchsetzen. Das ging nicht ganz kampflos, also hinterließ er mir dieses Andenken. Das zerfetzte Ohr war die Hündin allemal wert, denn sie hatte mich tatsächlich auserwählt. “Verträumt schwelgte Pong in seinen Erinnerungen. Zissy war noch zu klein, um alles richtig zu verstehen, aber der Gedanke gefiel ihr, dass die Rüden um die Hündinnen werben und um sie kämpfen, um dann erhört oder abgelehnt zu werden.”